Plastikverpackungen
Hochglanz Plastikverpackung. Ist billig, sieht toll aus, kannst du einfach wegschmeissen.
Was wir dabei vergessen ist die problematische Herstellungskette. Plastik ist ein Produkt aus Erdöl. Also ein Produkt aus einem bald seltenem Rohstoff. Zudem gibt es Probleme bei der Entsorgung. Ich hab da einen Fernsehbeitrag gesehen in dem Europa seinen Wohlstandsmüll zu ⅓ woanders entsorgt! Zur Zeit anscheinend größtenteils auf illegalen Malaysischen Deponien.
Der natürliche Abbau von Plastik dauert hunderte von Jahren. Einiges von unserem Plastikmüll landet auch im Great Pacific Garbage Patch, einem Müllstrudel im Pazifik der die Größe Mitteleuropas hat.
An dieser Stelle möchte ich meine Gedanken zu Verpackungen aus Plastikalternativen vorstellen.
Bevor man Plastik aus Erdöl herstellte gab es Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Jetzt kehren wir langsam wieder dahin zurück ツ
Polylactid: Wird aus Maisstärke oder Milchsäure gewonnen. Kann aber nur in industriellen Kompostanlagen zersetzt werden. Ausserdem konkurriert der Anbau mit dem Lebensmittelanbau. Wenn du also noch mehr Maisfelder mit all ihren ökologischen Problemen haben möchtest, ist PLA die Lösung. Für mich leider nicht.
Bagasse: Ein Nebenprodukt aus der Zuckerproduktion. Da sich Bagasse schneller zersetzt als PLA werden andere Stoffe beigemischt. Daher auch nur für industrielle Kompostanlagen geeignet. Etwas besser, aber noch nicht optimal finde ich.
Polybutylensuccinat: Kurz PBS. Ein biologisch abbaubarer Biokunststoff, der industriell (synthetisch) hergestellt wird. Auch dieser muss in einer industriellen Kompostanlage entsorgt werden. Also auch noch nicht ganz optimal.
Lignin: Das flüssige Holz. Es fällt als Reststoff bei der Papierherstellung an. Flachs und Hanf wird hinzugemischt und wir bekommen „grünes“ Plastik. Einige Monate auf dem Kompost lassen diesen Stoff verrotten. Wenn das Holz nachhaltig dafür angebaut wird, eine sehr gute Alternative. Leider ist auch hier eine Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion vorhanden. Für mich also auch nur bedingt gut.
Grundsätzlich ist die Basis dieser 4 Bio-Verpackungen also nachwachsender Rohstoff. Allerdings stammt dieser in der Regel aus konventionellen Monokulturen und ist somit pestizidbelastet, überdüngt und nicht gentechnikfrei. Problematisch ist auch der Verlust von Flächen für die Lebensmittelerzeugung. Entsorgt werden die Produkte über die Gelbe Tonne oder den Hausmüll (ausser Lignin). Obwohl Verpackungen aus diesen Rohstoffen Erdöl sparen und eine bessere Klimabilanz haben als Plastikverpackungen, gibt es also auch hier viele Nachteile.
Papier/Pappe? Papier wird aus Zellstoff, Holzstoffe und Altpapierstoff (die wichtigste Rohstoffquelle für Papier in Europa).
Volle Recyclingfähigkeit: Papier ist neben Glas das Material, bei dem die Recycling-Quote in Deutschland so hoch liegt wie nirgends sonst.
Demeter (also auch wir) verwenden in den nächsten Jahren kein Plastik mehr für unsere Produkte. Die Umstellung beginnt. Hier ein Beispiel für Tomatenverpackungen:

Grundsätzlich versuchen wir vom Kleverhof allerdings bei Obst und Gemüse komplett auf Verpackungen zu verzichten, fast die Hälfte unserer Kunden benutzen Mehrwegbeutel. Warum steigt dann trotzdem der Anteil an Plastikverpackungen bei Obst und Gemüse in Europa?
Hier ein trübseliger Blick auf die Disconter:
https://www.rtl.de/cms/unverpacktes-obst-und-gemuese-sind-teurer-4356201.html
Trotz großspurigen Versprechungen geschieht hier genau das Gegenteil. Mehr Plastik statt weniger Plastik.
Im Bio-Bereich ist das Thema Tagesordnung! Alle suchen nach neuen Konzepten. Zum Beispiel Spielberger. Das Getreide-Sortiment nun komplett in Papierverpackung mit Sichtfenster aus Pergaminpapier. 100% Recyclingfähig!

Auch der Bauckhof stellt auf Papierverpackung um:
https://www.bauckhof.de/muehle-hoefe/bauckhof-muehle/verantwortung/verpackungen/

Der Demeter Verband schreibt es vor, aber auch andere Bio-Erzeuger handeln. Hier die Burgermühle!

Und wer neu im Bio-Segment auftaucht, tut gut daran in eine nachhaltige Verpackung zu investieren. Hier ein weiteres Beispiel, Kaestler: https://www.instagram.com/kaestlergmbh/

Die „Konventionellen“ werden wahrscheinlich noch Jahrzehnte brauchen um es zu begreifen. Wenn du einen Marktleiter in einem Discounter siehst, dann spreche ihn auf Plastik an, zeige ihm deine Bedenken. Nur so können wir die Manager der großen Discounter dazu bewegen etwas für die Umwelt zu tun. Ich gebe die Hoffnung nie auf!
Achja… Am besten ist es natürlich „Unverpackt“.
Kleverhof Unverpackt!
Stufe 1: Seit 2008… unglaublich…
Stufe 2: Neu in Juli 2010…
Stufe 3: Unverpackt trifft Mehrweg…
Mehr dazu demnächst…
Erwarte interessante Enthüllungen, entdecke den Kleverhof. Bleibe uns treu! Wir versuchen die Welt zu retten… Naja… Wir leisten unseren Beitrag. Wir denken immer etwas mehr an die Umwelt als an unseren eigenen Profit.
Tim